Der Sommer 2025 bringt zahlreiche Veränderungen für den SSV Jahn Regensburg. Nach dem bitteren Abstieg aus der 2. Bundesliga steht ein umfassender Umbruch im Kader an. Eine der ersten prominenten Personalentscheidungen betrifft den Linksverteidiger Tim Handwerker, der den Verein nach nur einem halben Jahr wieder verlässt. Sein Vertrag lief mit Ablauf der Saison 2024/25 aus – eine Verlängerung wurde nicht vorgenommen.
In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf Handwerkers kurzen, aber intensiven Aufenthalt in Regensburg, die Umstände seines Wechsels, seine Leistungen und was sein Abgang für die Mannschaft bedeutet.
✍️ Die Verpflichtung im Januar – eine Hoffnung für die Rückrunde
Am 3. Januar 2025 verkündete der SSV Jahn Regensburg die Verpflichtung von Tim Handwerker. Der damals 26-jährige Defensivspieler kam vom 1. FC Nürnberg, wo er über fünf Jahre lang aktiv war und über 120 Pflichtspiele absolvierte. Aufgrund einer vorherigen Kreuzbandverletzung bei einem kurzen Intermezzo in den Niederlanden (Utrecht) war Handwerker im Herbst 2024 vereinslos, bevor Regensburg ihn unter Vertrag nahm.
Die Verpflichtung wurde von den Fans überwiegend positiv aufgenommen. Man hoffte, dass seine Erfahrung, gepaart mit Tempo und Flankenstärke, dem Team in der Rückrunde helfen würde, den drohenden Abstieg zu verhindern.
Sein Vertrag lief bis 30. Juni 2025 – bewusst kurz gehalten, um flexibel auf sportliche Entwicklungen reagieren zu können. Ein Risiko für beide Seiten, aber auch eine Chance.
⚽ Der sportliche Beitrag – solide, aber kein Retter
In der Rückrunde 2024/25 kam Tim Handwerker in 15 Pflichtspielen zum Einsatz. Er startete in nahezu jedem Spiel als Linksverteidiger und zeigte konstante Leistungen. Besonders hervorzuheben war sein Engagement in der Defensive – oft war er derjenige, der in entscheidenden Situationen zur Stelle war.
Auch wenn seine Offensivaktionen eher sporadisch blieben, überzeugte er mit taktischem Verständnis, Übersicht und Einsatzwillen. Dennoch konnte auch er den bitteren Gang in die 3. Liga nicht verhindern.
Die Defensive des Jahn blieb über weite Strecken anfällig, und trotz punktueller Verbesserungen reichte es am Ende nicht. Der Abstieg war besiegelt – und mit ihm schien auch klar, dass ein personeller Umbruch bevorstand.
🛫 Der Abschied – vertragsgemäß und ohne Drama
Schon Wochen vor Saisonende kursierten Gerüchte, dass Handwerkers Vertrag nicht verlängert würde. Am 1. Juni 2025 veröffentlichte der Verein offiziell eine Liste der abgehenden Spieler – Tim Handwerker stand darauf. Er hatte seinen Teil beigetragen, doch ein längerfristiges Engagement in der 3. Liga stand offenbar nie wirklich zur Debatte.
Aus dem Vereinsumfeld hieß es, die Entscheidung sei „einvernehmlich“ gefallen. Der Spieler selbst äußerte sich nicht öffentlich, doch es wird vermutet, dass er nach einer neuen sportlichen Herausforderung auf höherem Niveau sucht.
🧠 Die Perspektive des Vereins
Der Abstieg bedeutete für den SSV Jahn nicht nur sportliche Enttäuschung, sondern auch wirtschaftlichen Einschnitt. Die Kaderkosten mussten angepasst werden, und gerade Spieler mit Zweitliga-Niveau wie Handwerker ließen sich schwer halten.
Sportdirektor Achim Beierlorzer sagte dazu:
„Tim hat in einer schwierigen Phase Verantwortung übernommen. Wir danken ihm für seinen Einsatz und wünschen ihm sportlich und persönlich alles Gute.“
Das neue Trainerteam um Michael Wimmer, das zur Saison 2025/26 die Leitung übernommen hat, setzte offenbar auf einen Neuaufbau mit jüngeren, entwicklungsfähigen Spielern. Für Handwerker war in diesem Konzept kein Platz mehr.
💬 Stimmen der Fans – zwischen Dankbarkeit und Verständnis
In Fanforen und sozialen Medien war die Resonanz auf den Abgang weitgehend respektvoll. Viele bedankten sich für seinen Einsatz, auch wenn manche mehr Impulse von ihm erwartet hatten.
Ein Nutzer schrieb auf Facebook:
„Schade, dass er nur so kurz da war. Man hat gemerkt, dass er mit Herz gespielt hat. Alles Gute, Tim!“
Ein anderer kommentierte:
„In der jetzigen Situation verständlich, dass man mit erfahrenen Spielern trennt. Trotzdem Respekt, dass er sich dem Abstiegskampf gestellt hat.“
🔮 Wie geht es weiter mit Tim Handwerker?
Aktuell ist noch unklar, wohin es Tim Handwerker als nächstes zieht. Sein Berater soll mit mehreren Drittligisten und zwei ausländischen Clubs Gespräche führen. Aufgrund seiner Bundesliga-Erfahrung und seinem Alter (27) gilt er weiterhin als interessanter Spieler – vorausgesetzt, er bleibt verletzungsfrei.
Ein Comeback in der 2. Bundesliga scheint nicht ausgeschlossen, allerdings müssen Interessenten seine körperliche Fitness genau prüfen. Sollte es keine passende Offerte geben, wäre auch ein Wechsel ins Ausland denkbar.
Fazit: Kurzes Kapitel mit professionellem Abschluss
Der Fall Tim Handwerker ist ein Beispiel dafür, wie der moderne Fußball funktioniert. Ein Spieler wird für eine konkrete Aufgabe verpflichtet – und verlässt den Verein, wenn diese Phase vorbei ist. Ohne Streit, ohne Skandal. Für Regensburg war es eine sportlich sinnvolle, aber emotionale Entscheidung.
Handwerker bleibt in Erinnerung als jemand, der sich trotz schwerer sportlicher Lage nicht versteckt hat. Sein Abschied markiert den Beginn einer neuen Ära beim SSV Jahn – mit einem deutlich verjüngten und neugestalteten Kader.